Montag, 25. November 2013

Mal wieder ein Lebenszeichen von mir!!


Ich weiß ich habe mich jetzt schon länger nicht mehr gemeldet.
Deshalb fasse ich kurz zusammen, was die letzten Wochen so passiert ist:

Hier wird es langsam richtig warm und trocken.  Seit fast einer Woche hatten wir schon keinen Regen mehr und die Sonnencreme muss jetzt theoretisch jeden Tag rausgeholt werden.  Auf der einen Seite ist es toll, dass es endlich warm wird und der Regen aufhört, aber auf der anderen Seite ist es auch der Horror. Auf meinem Weg zur Arbeit denke ich täglich, ich ersticke gleich in diesem Taxi. Wegen dem Staub werden die Fenster nämlich nicht mehr geöffnet und die Luft  ist sehr schlecht. Für fünf bis zehn Minuten ist es  aushaltbar, wie es nach zwei, drei Stunden aussieht kann ich euch erst nach dem Wochenende erzählen, da begeben wir uns nämlich mit Freunden das erste Mal auf große Reise. 





 






Ich habe mich gut an die Arbeit im Waisenhaus gewöhnt und die Kinder richtig in mein Herz geschlossen.  Auch das Wickeln und Füttern habe ich jetzt raus und werde immer selbstständiger.
Da die Arbeit mir so gut gefallen hat und ich die Kinder nach zwei Monaten nicht schon wieder verlassen wollte, habe ich meine Arbeit um zwei weitere Monate verlängert. Das heißt ich werde bis Ende Dezember dort arbeiten. Meine Kollegen/innen haben sich riesig gefreut, dass ich noch länger bleibe, manche wünschen sich, dass ich das ganze Jahr da arbeite, aber ich möchte auch noch andere Arbeitsplätze in der Diözese kennenlernen.   Die Kinder haben sich auch schon richtig an mich gewöhnt und ich werde jeden Morgen mit Freudenschreien empfangen, das ist ein sehr schönes Gefühl.  Zu beobachten wie die Kinder sich entwickeln ist mit eine der schönsten Sachen. Zu sehen wie sie anfangen zu sitzen, krabbeln, stehen, laufen, sprechen und alleine zu essen ist echt der  Hammer. Das Problem was ich habe ist, dass es ziemlich schwer ist mich durchzusetzten, da die Kinder hier sehr an das Geschlagenwerden  gewöhnt sind und auf nichts anderes wirklich hören.  
Das stellt mich jedes Mal vor  eine große Herausforderung, der ich mich manchmal einfach mit  Resignation beuge. 
Alles in allem ist meine Arbeit aber sehr schön und mir graut es jetzt schon davor am Ende des Jahres dort wegzugehen. 


Vor ein paar Wochen wurden Raquel  und ich zu der traditionellen Hochzeit einer  Freundin eingeladen. Nachdem wir bei den Vorbereitungen geholfen haben, sind wir mit der Zeremonie das erste Mal mit der afrikanischen Tradition in Kontakt gekommen. Es war richtig interessant, auch wenn wir nicht wirklich viel verstanden haben, da alles auf Lamnso war.
Das zweite Mal pure Tradition habe ich in einem Dorf  außerhalb von Kumbo mitbekommen. Mit ein paar Freuden habe ich mich auf den Weg gemacht um dort einem Fest des Fons (traditionelles Oberhaupt)  beizuwohnen.
Dort waren ungefähr 8 Djudjus  (Geistergestalten, die einen verprügeln, wenn man sich nicht verbeugt) unterwegs. Ich hatte noch nie so viel Angst vor  „Geistern“ wie an diesem Tag und habe es bereut keine Sportklamotten angezogen zu haben, da unsere Hauptbeschäftigung entweder darin bestand vor dem Djudju wegzulaufen (dies war meine Lieblingsbeschäftigung) oder hinter dem Djudju herzurennen  (die Lieblingsbeschäftigung meiner Begleiter)


Letzte Woche  haben wir Besuch von der Delegation bekommen. Die ganze Woche haben wir mit ihnen verbracht, Projekte besucht und am Workshop teilgenommen. Es war eine sehr interessante, schöne, lustige und anstrengende Woche. Es war wirklich schön Zeit mit ihnen zu verbringen und manche Nachrichten aus dem Bistum zu erhalten.  Leider ging die Woche viel zu schnell vorbei und jetzt sind sie auch schon wieder eine Woche weg.
Die Zeit hier in Kumbo verfliegt echt wie im Flug.  

Eure Lara
Diesen Blogeintrag habe ich auch schon wieder vor einer Woche geschrieben. Das Problem ist nur, dass wir momentan echt schlechtes Internet haben und es lange dauert bis wir uns mal wieder melden können.

In der Zwischenzeit  sind wir das erste Mal gereist. Wir waren mit Freunden in Buea und in Limbe am Meer. Es war wir ein kleiner Urlaub und richtig schön. Die Fahrt mit öffentlichen Bussen und Nachtbussen ist echt ein Abendteuer, so hat zum Beispiel unser Bus auf dem Rückweg plötzlich Funken gespuckt und wir saßen sechs Stunden so eingequetscht, dass nicht mal unsere Schultern nebeneinander gepasst haben.

Gestern haben wir zum zweiten Mal in diesem Jahr Fronleichnam gefeiert, da es hier auf die Trockenzeit verschoben wurde. Nach einem zwei stündigen Gottesdienst sind wir mit den Grundschulkindern und der ganzen Gemeinde  1 Stunde lang durch Kumbo getanzt und am Ende an der Kathedrale angekommen. Wo sich alle Gemeinden aus der Umgebung getroffen haben. Insgesamt waren wir fast 7 Stunden unterwegs und es war ganz schön anstrengend aber auch wunderschön.