Ich weiß ich habe mich jetzt schon länger nicht mehr gemeldet.
Deshalb
fasse ich kurz zusammen, was die letzten Wochen so passiert ist:
Hier wird
es langsam richtig warm und trocken.
Seit fast einer Woche hatten wir schon keinen Regen mehr und die
Sonnencreme muss jetzt theoretisch jeden Tag rausgeholt werden. Auf der einen Seite ist es toll, dass es endlich
warm wird und der Regen aufhört, aber auf der anderen Seite ist es auch der
Horror. Auf meinem Weg zur Arbeit denke ich täglich, ich ersticke gleich in
diesem Taxi. Wegen dem Staub werden die Fenster nämlich nicht mehr geöffnet und
die Luft ist sehr schlecht. Für fünf bis
zehn Minuten ist es aushaltbar, wie es
nach zwei, drei Stunden aussieht kann ich euch erst nach dem Wochenende
erzählen, da begeben wir uns nämlich mit Freunden das erste Mal auf große
Reise.
Ich habe
mich gut an die Arbeit im Waisenhaus gewöhnt und die Kinder richtig in mein
Herz geschlossen. Auch das Wickeln und
Füttern habe ich jetzt raus und werde immer selbstständiger.
Da die
Arbeit mir so gut gefallen hat und ich die Kinder nach zwei Monaten nicht schon
wieder verlassen wollte, habe ich meine Arbeit um zwei weitere Monate
verlängert. Das heißt ich werde bis Ende Dezember dort arbeiten. Meine
Kollegen/innen haben sich riesig gefreut, dass ich noch länger bleibe, manche
wünschen sich, dass ich das ganze Jahr da arbeite, aber ich möchte auch noch
andere Arbeitsplätze in der Diözese kennenlernen. Die Kinder haben sich auch schon richtig an
mich gewöhnt und ich werde jeden Morgen mit Freudenschreien empfangen, das ist
ein sehr schönes Gefühl. Zu beobachten
wie die Kinder sich entwickeln ist mit eine der schönsten Sachen. Zu sehen wie
sie anfangen zu sitzen, krabbeln, stehen, laufen, sprechen und alleine zu essen
ist echt der Hammer. Das Problem was ich
habe ist, dass es ziemlich schwer ist mich durchzusetzten, da die Kinder hier
sehr an das Geschlagenwerden gewöhnt
sind und auf nichts anderes wirklich hören.
Das stellt
mich jedes Mal vor eine große Herausforderung,
der ich mich manchmal einfach mit
Resignation beuge.
Alles in
allem ist meine Arbeit aber sehr schön und mir graut es jetzt schon davor am
Ende des Jahres dort wegzugehen.
Vor ein
paar Wochen wurden Raquel und ich zu der
traditionellen Hochzeit einer Freundin
eingeladen. Nachdem wir bei den Vorbereitungen geholfen haben, sind wir mit der
Zeremonie das erste Mal mit der afrikanischen Tradition in Kontakt gekommen. Es
war richtig interessant, auch wenn wir nicht wirklich viel verstanden haben, da
alles auf Lamnso war.
Das zweite
Mal pure Tradition habe ich in einem Dorf
außerhalb von Kumbo mitbekommen. Mit ein paar Freuden habe ich mich auf
den Weg gemacht um dort einem Fest des Fons (traditionelles Oberhaupt) beizuwohnen.
Dort waren
ungefähr 8 Djudjus (Geistergestalten,
die einen verprügeln, wenn man sich nicht verbeugt) unterwegs. Ich hatte noch
nie so viel Angst vor „Geistern“ wie an
diesem Tag und habe es bereut keine Sportklamotten angezogen zu haben, da
unsere Hauptbeschäftigung entweder darin bestand vor dem Djudju wegzulaufen (dies
war meine Lieblingsbeschäftigung) oder hinter dem Djudju herzurennen (die Lieblingsbeschäftigung meiner Begleiter)
Letzte
Woche haben wir Besuch von der
Delegation bekommen. Die ganze Woche haben wir mit ihnen verbracht, Projekte
besucht und am Workshop teilgenommen. Es war eine sehr interessante, schöne,
lustige und anstrengende Woche. Es war wirklich schön Zeit mit ihnen zu
verbringen und manche Nachrichten aus dem Bistum zu erhalten. Leider ging die Woche viel zu schnell vorbei
und jetzt sind sie auch schon wieder eine Woche weg.
Die Zeit
hier in Kumbo verfliegt echt wie im Flug.
Eure Lara
Diesen
Blogeintrag habe ich auch schon wieder vor einer Woche geschrieben. Das Problem
ist nur, dass wir momentan echt schlechtes Internet haben und es lange dauert
bis wir uns mal wieder melden können.
In der
Zwischenzeit sind wir das erste Mal
gereist. Wir waren mit Freunden in Buea und in Limbe am Meer. Es war wir ein
kleiner Urlaub und richtig schön. Die Fahrt mit öffentlichen Bussen und
Nachtbussen ist echt ein Abendteuer, so hat zum Beispiel unser Bus auf dem
Rückweg plötzlich Funken gespuckt und wir saßen sechs Stunden so eingequetscht,
dass nicht mal unsere Schultern nebeneinander gepasst haben.
Gestern
haben wir zum zweiten Mal in diesem Jahr Fronleichnam gefeiert, da es hier auf
die Trockenzeit verschoben wurde. Nach einem zwei stündigen Gottesdienst sind
wir mit den Grundschulkindern und der ganzen Gemeinde 1 Stunde lang durch Kumbo getanzt und am Ende
an der Kathedrale angekommen. Wo sich alle Gemeinden aus der Umgebung getroffen
haben. Insgesamt waren wir fast 7 Stunden unterwegs und es war ganz schön
anstrengend aber auch wunderschön.