Samstag, 28. Juni 2014

Die letzten Monate...

Hallo,
ich habe mich schon länger nicht mehr gemeldet und deshalb möchte kurz die letzten Monate für Euch zusammen fassen:


Über die Ostertage habe ich hier wirklich sehr schöne Gottesdienste gefeiert.
Der besonderste für mich, war die so genannte Chrism Mass! Ein Gottesdienst mit allen Priestern aus dem Bistum, dem Bischof von Kumbo und dem Erzbischof von Bamenda. Der Gottesdienst war so besonders, da bei der Kollekte alle Gemeinden vorgetanzt sind und Gaben für die Priester gebracht haben. Fast jede Gemeinde hat eine Kuh gespendet oder eine Ziege, aber auch andere Lebenmittel wurde vorgebracht. Es war sehr schön zu sehen, wie die Menschen ihre Gaben mit Freude nach Vorne getanzt haben. Da wirklich jede Gemeinde und manchmal sogar jede Missionstadion was zu geben hatte, hat die Kollekte über eine Stunde gebraucht.



Am Samstag vor Ostersonntag, haben wir uns mit Raquels Eltern auf den Weg nach Oku gemacht, um den Mount Oku zu besteigen. Der Mount Oku ist der zweit höchste Berg West-Afrikas.
Auf dem Weg habe ich die wunderschöne und abwechslungsreiche Natur bewundert. Erst wandert man durch Farmland, dann kommt man in einen dichten Wald und oben angekommen befindet man sich auf Grasland, wirklich sehr schön. Der Aufstieg war sehr anstrengend und ich war  froh, als wir den Gipfel erreicht hatten.





Im April habe ich dann noch eine Priesterweihe besucht. Es wurden 7 neue Priester geweiht und ich war wirklich sehr beeindruckt. Die ganze Zeremonie war sehr schön. Der schönste Moment war, als die neu geweihten Priester in ihren neuen Gewändern die Kirche betreten haben, und alle angefangen haben zu klatschen und zu singen.



Im Mai wurden Raquel und ich zu einer Beerdigung eingeladen. Nach dem Gottesdienst wurde die Person auf dem Friedhof begraben. Doch das war noch nicht das Ende, denn die traditionelle Beerdigung folgte erst noch. Dazu sind wir zu dem Familienhaus gegangen, wo das Grab schon nach gelegt wurde. Auf dem unechten Grab, haben viele junge Männer getanzt und natürlich haben auch die Djudjus  nicht gefehlt. Am Ende wurden noch verschiedene Gaben nach vorne getanzt und die Tänzer haben kleine Belohnungen bekommen. Es war wirklich interessant auch mal eine traditionelle Beerdigung zu sehen.



Den Kindern aus dem Waisenhaus und uns "Caretakern" stand auch der erste große Ausflug bevor. Und zwar wurden wir zum Mayors Day eingeladen. Das ist ein Tag, an dem der Bürgermeister etwas Gutes für die Benachteiligten tut. Da die Feier in einem anderen Stadtteil stattgefunden hat, mussten wir mit dem Auto fahren. Es war sehr lustig, denn keines der Kinder hat zuvor schonmal in einem Auto gesessen und alle hatten sehr Angst und ein paar haben sogar geweint.
Die Veranstaltung war sehr schön. Es waren viele Schulen für Blinde da, eine Organisation für geistig Behinderte,  Organisationen für körperlich Behinderte und Organisationen für alte Menschen.
Die Schulen und verschieden Organisationen haben Lieder  und Reden vorbereitet. Und am Ende hat der Bürgermeister dann Sachen verteilt. Wir haben zum Beispiel viele Lebensmittel und Seife bekommen. Den Schülern wurde teilweise Geld für ihre Schulgebühren überreicht.
Die Veranstaltung war wirklich berührend und eine wirklich gute Sache. Ich bin wirklich froh, dass ich dabei sein durfte.
 


Außerdem wurden Raquel und ich  von einem Freund eingeladen seine Familie in seinem Dorf (Din) zu besuchen.  Din gehört zu der Gemeinde Djottin, welche auch eine Partnergemeinde des Bistums Limburg ist.  Schon die Reise dahin war wirklich aufregend, da wir die 2-stündige Fahrt auf einem Bike verbracht haben. Das war sehr anstrengend und mein Po hat am Ende des Tages sehr weh getan. In Din angekommen, haben wir die Familie unseres Freundes kennengelernt und uns das Dorf angeschaut.
Die Natur war wirklich wunderschön überalle waren Täler    und Berge.
Einfach sehr beeindruckend.



Anfang Juni wurden wir von Fr. Ponti nach Nkambe eingeladen. In Nakmbe liegt nördlicher von Kumbo. Dort haben wir zusammen Fr. Johannes besucht. Uns wurde erst die katholische Schule gezeigt und dann wurden wir zum Essen in das Pfarrhaus eingeladen. Dort haben wir dann später noch alle zusammen gesungen und Raquel und Fr.Johannes haben Gitarre gespielt. Danach sind wir noch ein bisschen in Nkambe rum gefahren und haben uns die Gegend angeschaut. Nkambe war wirklich schön, Fr. Johannes wirklich nett und der Tag leider viel zu kurz, weshalb wir nächstes Wochenende nochmal dahin fahren werden.




Hier haben jetzt schon die großen Ferien angefangen und viele Schüler haben ihre Abschlüsse gefeiert. Raquel und ich wurde zu der Abschlussfeier der Tochter einer Freundin eingeladen. Sie hat ihre Grundschule beendet. Angefangen hat es mit einem kleinen aber schönen Gottesdienst, danach wurden in einer Halle noch Tänze und Sketche vorgeführt und die Urkunden übergeben. Es war wirklich eine schöne Feier und ich bin jedes Mal aufs Neue überrascht wie gut  die Kinder hier tanzen können.



Unser letztes Wochenende haben wir in Bafoussam verbracht. Bafoussam liegt in der West-Region. Dort haben wir eine andere Freiwillige besucht, die wir auf unserem Zwischenseminar in Yaounde kennengelernt haben.
Bafoussam ist eine sehr große Stadt und hat mich nicht nur durch ihre Größe sondern auch Sprache sehr verunsichert. In der West-Region spricht man nämlich Französisch und leider bin ich dieser Sprache nicht mächtig. Aber Raquel und unsere Freundin haben mir immer weitergeholfen.
Als Erstes haben wir uns das Projekt unsere Freundin angeschaut. Sie arbeitet in einem Zentrum für Blinde und Sehbehinderte. Dafür musste sie die Blindenschrift lernen und übersetzt nun in beide Richtungen. Wirklich faszinierend und interessant.


Danach sind wir zu einem großen Wasserfall gefahren und haben ihn uns angeschaut. Abends sind wir dann echt leckeren Tee trinken gegangen, in einem muslimischen Viertel, und haben uns später noch das Deutschland Spiel angeschaut.
Es war wirklich eine schöne Reise!





 Ich arbeite immer noch im Waisenhaus und alle meine Pläne mal zu wechseln habe ich über Bord geworfen. Die Arbeit dort ist einfach das Richtige für mich und ich möchte die Kinder und meine Arbeitskollegen nicht missen. Wir haben auch Zuwachs bekommen. Ein Mädchen, sie ist nun schon drei Monate alt und sehr gesund. Meine kleinen Babys vom Anfang des Jahres können jetzt schon teilweise laufen und sprechen. Es ist echt toll zu sehen wie sich entwickeln.





Unser Jahr geht jetzt auch langsam dem Ende zu und schon in einem Monat fliegen wir wieder zurück!
Bis dahin!
Eure Lara