Freitag, 23. August 2013

Die letzten Tage



So heute ist es endlich soweit, wir sind den zweiten Abend zu Hause und endlich finde ich die Zeit mal wieder einen Blogeintrag zuschreiben!
Ich weiß der letzte ist schon ein bisschen her, aber entweder habe ich keine Zeit gefunden oder das Internet hat nicht funktioniert.
Jetzt versuche ich aber, einen kurzen Rückblick über die letzten Tage zugegeben:


12.8. Montag:
Am Montag ist sehr viel passiert! Wir haben uns mit einer Freundin getroffen und sie hat versucht uns beizubringen wie man Fufu und Djmadjma kocht. Ich hätte nie gedacht, dass die Zubereitung so lange dauert, aber wir haben den ganzen Nachmittag damit verbracht, bis wir unser Werk endlich essen konnten.
Mit vollgeschlagenem Magen sind wir dann zu einer Abschiedsfeier einer Freiwilligen gegangen. Da Stromausfall war, saßen wir in einem fremden Wohnzimmer mit ein bisschen Kerzenlicht und haben zum ersten Mal Palmwein getrunken. Leider konnten wir nicht so lange bleiben, da wir schon den nächsten Termin hatten.
Um 20.00 Uhr mussten wir im Youth Village sein, um bei einem Programm des Radio Evangeliums mitzuwirken! Das Thema war „Jugendaktivitäten in Deutschland (Limburg) und Kumbo“.
Die eineinhalb Stunden live on air war nicht meine erste Erfahrung mit dem Radio, denn schon am Morgen ist ein Interview von mir gelaufen, indem ich über die Geburtstagparty geredet habe!
Nachdem wir im Radio fertig waren, mussten wir dem Freund unseres Mentors noch einen kleinen Besuch abstatten, da dieser an diesem Abend seinen Geburtstag gefeiert hat! Doch danach war der lange Tag, dann endlich fertig und wir konnten völlig erschöpft in unsere Betten fallen.


13.8. Dienstag:
Am Dienstag haben wir die Familie eines Bekannten in Deutschland besucht. Wir wurden sehr herzlich empfangen und gleich eingeladen in ihre eigene Bar zu gehen und das Kommunionvideo der kleinen Tochter anzusehen. Nach der Hälfte haben wir aber ungefähr abgebrochen um uns auf dem Weg zum Markt zu machen. Dort haben wir uns ein paar Lebensmittel und einen Besen gekauft bevor wir nach Hause sind. Gerade angekommen mussten wir auch schon wieder los, denn wir waren bei unseren Nachbarn zum Abendessen eingeladen! Dort haben wir im Dunkeln gegessen, was schon eine sehr komische Situation war.


14.8. Mittwoch:
Am Mittwochmorgen haben wir einen Freund von uns im Radio besucht und Raquel wurde direkt dazu überredet etwas beizutragen.
Das Programm, das gerade lief hieß „Students on holiday“. Dieses Programm läuft jeden Morgen und wird von Schülern gestaltet. Am Mittwoch war das Thema „Ferienjobs“ und Raquel hat erklärt, was es für Möglichkeiten in Deutschland gibt um sich das Taschengeld ein bisschen aufzubessern.
Danach wurden wir von unserem Mentor abgeholt und er hat uns mitgenommen zu einer Christlichen Gemeinschaft, dort haben wir den ganzen restlichen Tag verbracht und eigentlich nichts gemacht außer gegessen und gewartet, was ganz schon an den Nerven zieht, wenn man nicht weiß auf was man wartet und dann plötzlich fährt, ohne das was passiert ist.  Dort mussten wir wieder einmal ein kurzes Interview geben, um es auf die neue Website zustellen.
Als wir wieder zu Hause angekommen sind, mussten wir gleich wieder los, da wir von Bekannten zum Essen eingeladen worden sind.
Dort habe ich, während wir auf das Essen warteten, mit einem kleinen Baby gespielt, dass mich anscheint nicht so mochte, weil es mich nach zehn Minuten angespuckt hat.  Nachdem Essen ging es dann nach Hause und nur noch ins Bett.


15.8. Donnerstag:
Am Donnerstag war Mariä Himmelfahrt und wir haben uns mit unseren Nachbarn verabredet um, um neun die Messe in der Kathedrale zu besuchen. Doch bevor die Messe überhaupt losging, hatte ich den größten Schock meines Lebens. Wir mussten nämlich um in die Kirche zu kommen Treppenstufen hochlaufen und kaum wurden wir von ein paar Kindern gesehen kamen sie angerannt. Das war auch alles voll süß, bis ein kleiner Junge vielleicht 3 Jahre alt einfach die Treppen runterspringt und von mir gefangen werden wollte. Leider hat er das nicht angekündigt und bis ich es kapiert habe konnte ich nur noch den Kopf davor retten auf die Treppenstufe zuknallen.
Der Gottesdienst selbst ging zwei Stunden und war sehr schön.
Danach waren wir wieder eingeladen bei unseren Nachbarn. Diesmal aber um gemeinsam mit ihnen zu kochen!
Leider kamen wir ein bisschen unter Zeitdruck, denn wir waren um 16.00 Uhr mit dem Bischof verabredet und mussten noch unsere ersten afrikanischen Kleider beim Schneider abholen.
Das Treffen mit dem Bischof war sehr  gut und viel entspannter als gedacht. Nach einem kleinen Gespräch und ein bisschen Kuchen ging es für schon wieder nach Hause. Aber nicht für lang, denn an diesem Abend waren wir bei einer Schwester zum Essen eingeladen. Es war ein sehr schöner Abend mit guten Geschichten und leckerem Essen, was allerdings eher europäisch als afrikanisch war.


16.8.: Freitag:
Am Freitag sind wir mit Bekannten in das Dorf Kai (ich weiß nicht ob es so geschrieben wird, aber es hört sich so an) gefahren, da es das Heimatsdorf des Mannes war. Nach einer turbulenten Fahrt kamen wir dort an und haben uns erst mal  die Mais Farm der Bekannten angesehen. Dort bin ich auch zum ersten Mal so ausgerutscht, dass ich hingefallen bin.   
Danach haben wir ein paar Bewohner des Dorfes kennengelernt und das erste Mal Mais Bier getrunken, was wirklich nicht mein Fall ist.
Dann war es Zeit für uns einem Meeting der Dorfältesten beizuwohnen, leider haben wir kein Wort verstanden, weil alles auf Lamnso war.
Als wir uns dann auf dem Heimweg machten, wurde uns noch das Health center gezeigt und wir konnten ein frisch geborenes Baby bewundern. Dann hieß es wir laufen jetzt zum Taxi. Da das Taxi uns direkt in das Dorf gebracht hatte, dachte ich ah ok dann sind wir bald da. Falsch gedacht. Wir mussten zur nächst größeren Straße laufen, und das hieß ein einstündiger Fußmarsch durch den Regen. Was am Anfang ätzend schien entpuppte sich doch als ganz toll, denn wir konnten viele Pflanzen bewundern und haben gelernt wo die ganzen Früchte hier eigentlich herkommen.
Endlich zu Hause angekommen, war es der erste Abend an dem wir nirgendswo eingeladen waren und bei uns kochen konnten.
Unser erstes Mahl war dann Nudeln mit selbstgemachter Tomatensoße. Es war sehr lecker!!


17.8.: Samstag:
Am Samstag haben Raquel und ich das erste Mal unsere Wäsche gewaschen und das mit der Hand. Ich dachte das ist ja schnell gemacht, doch tatsächlich hat unsere Wäscherei Stunden gedauert.
Endlich damit fertig geworden, haben wir uns mit unseren Nachbarmädels eine leckere Suppe gegönnt.
Danach wollten wir ins Youth Village etwas helfen, doch leider sind dort samstags (Wochenende) nicht so viele Leute anzutreffen, sodass wir wieder einmal in dem Radiostudio gelandet sind. Da wir uns nachmittags noch mit zwei Freudinnen treffen wollten, sind wir bald auch schon wieder los, um noch ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Als wir im Taxi saßen hat es dann höllisch angefangen zu regen und da ich meine Regenjacke in der Tasche hatte bin ich einfach schnell los gerannt und in den Kiosk gestürmt. Erst danach habe ich gemerkt, dass ich von allen Leute ausgelacht wurde und ein Mann hat zu mir gesagt, dass super Sport gemacht hätte!
Mit Regenjacke haben wir uns dann auf den Weg in eine Bar gemacht, weil wir uns dort mit den Freundinnen treffen wollten. Doch dort sind wir noch lange geblieben, da wir überraschend mit ihnen auf den Geburtstag des Mannes einer Bekannten gegangen sind. Es wurde ein sehr gemütlicher Abend in einer gemütlichen Runde!



18.8. Sonntag:
Am Sonntag hieß es für uns 5.30 Uhr aufstehen, um in die Kirche zugehen. Auf dem Weg haben wir die neue Amerkianerin kenngelernt, die bei uns in der Nachbarschaft wohnt.
Der Gottesdienst selbst ging  zweieinhalb Stunden, da die neuen Mitglieder einer Frauengemeinschaft eingeweiht worden sind.
Nach dem Gottesdienst wurden wir von ihnen noch zu einem Fest eingeladen und es gab morgens um 9.00 schon Palmwein und Fufu.
Die Frauen haben den Priestern, während dem Fest,  zwei Hähne geschenkt und die Priester haben uns dann wiederum einen der Hähne geschenkt. Da standen wir nun mit einem lebendigen Hahn und wussten nicht was wir machen sollten. Doch dann kam eine Bekannte und hat uns angeboten ihn für uns zuzubereiten. Wir haben uns für Dienstag verabredet, da Raquel und ich gerne dabei zugucken wollten.
Nach einem kurzen Besuch auf den Markt haben wir uns um 14.00 Uhr zu Chorprobe begeben. Da es aber so geregnet hat, war leider kein Chor da, so dass wir mal wieder in dem Radiostudio gelandet sind. Nach einer Dreiviertelstunde kam dann wenigstens die Chorleiterin und nach einer weiteren Stunde trafen nach und nach ein paar Sänger ein. Da wir allerdings geplant hatten, dass die Chorprobe um 16.00 Uhr aufhört und nicht anfängt konnten wir nicht solange bleiben.
Denn wir waren schon wieder von einer Bekannten eingeladen worden. Leider haben wir nicht wirklich verstanden wo zu und so haben wir uns mit unseren Schlammschuhen und Jeanshosen auf den Weg gemacht. Als wir ankamen, haben wir schnell gemerkt, dass wir falsch angezogen sind. Wir sind auf dem Geburtstag eines kleinen Kindes gelandet. Doch leider kannten wir weder das Kind noch die Eltern und unsere Bekannte wollte uns einfach dabei haben. Das Kind wurde 1 Jahr und es war eine große Feier, sodass alle in Abendkleidern auf ihren Plätzen saßen als wir total verschmutz den Raum betreten haben. Das war uns sehr unangenehm, aber der Geburtstag an sich war sehr schön.
Als wir am Abend Heim kamen, kam noch eine Nachbarin zu Besuch und wir haben uns noch ein bisschen unterhalten.


19.08. Montag:
Am Montag haben wir uns mit einer Bekannten auf den Weg gemacht. Sie wollte uns ein  Krankenhaus zeigen und das dazugehörige Waisenhaus (indem eine von uns im September arbeiten wird). Der Ausflug war sehr interessant und wir haben viele Sachen gesehen und eine gute Freundin zufällig getroffen, die dort im Krankenhaus arbeitet.
Als wir zurückkamen sind wir zu einer Chorprobe eines anderen Chores gegangen. Das dachten wir auf jeden Fall. Es stellte schnell heraus, dass es sich eigentlich um den gleichen Chor handelt und das wir uns hier mit dem Musikleiter getroffen haben. Dieser hatte leider die Termine nicht so im Kopf und hat uns dort hinbestellt, obwohl gar keine Chorprobe war. Sodass wir unsere persönliche Privatstunde mit ihm gehabt haben.
Abends sind wir dann mit zwei Freundinnen Fish and Chips essengegangen.  


20.8. Dienstag:
Am Dienstag haben wir uns das Family Life Office angeschaut und sind nach Meluf (keine Ahnung wie das geschrieben wird) gefahren. Das ist ein etwas kleines Dorf. Dort haben wir uns so etwas wie eine Ausbildungsschule angeguckt. Dort lernen die Schüler Haare schneiden, nähen, wie man Schuhe macht und vieles mehr.
Danach sind wir zu einer Bekannten gefahren, um endlich unseren Hahn zu schlachten. Dabei habe ich zum ersten Mal gesehen, wie ein Tier getötet wird. Die Tochter hat den Hahn getötet (Hals auf geschnitten) und die Mutter hat ihn dann zu bereitet. Er wird erst in heißes Wasser getan, damit man die Federn leichter ziehen kann. Danach wird er in die Einzelteile zerlegt. Hier wird alles vom Hahn gegessen, außer dem Schnabel.
Nach etwa einer Stunde war das Essen schon fertig und wir konnten unseren eigenen Hahn genießen.


21.8. Mittwoch:
Heute Morgen wurden wir von einem Priester zu einer Erst Kommunion eingeladen. Der Gottesdienst ging zwar drei Stunden, war aber sehr lebhaft und es wurde richtig viel getanzt
Nachdem Gottesdienst sind wir zu einer Chorprobe gegangen für den nächsten Sonntag. Das war die erste richtige Chorprobe für uns und es hat richtig Spaß gemacht, war aber auch ganz schon anstrengend. Danach sind wir direkt nach Hause und haben heute endlich mal einen Abend für uns.


Eure Lara



(Ich habe den Blogeintrag schon Mittwochabend verfasst, kam aber erst heute dazu ihn reinzustellen!)












  

Sonntag, 11. August 2013

Unsere neue Heimat

Unsere neuen Haustiere

Mein Bett und mein Kleiderschrank

unsere Küche

Mein Bad

Mein Schreibtisch

Auch ein Haustier

Raquel im Youth Village

Unser Haus von außen

Unser Ausblick

Meine zweite, große Geburtstagsfeier!!

Heute habe ich zum zweiten Mal meinen Geburtstag gefeiert!
Hier in Kumbo ist es üblich, dass das Jugendzentrum einmal im Monat den Geburtstag aller Geburtstagskinder dieses Monats feiert. Begonnen hat die Feier mit einem Gottesdienst. Hier hat ein Chor gesungen und es war echt unglaublich, wie laut und wie stimmungsvoll ein solcher Chor sein kann. Es hat richtig Spaß gemacht ihm zu zuhören und im Takt mit zu wippen! Bei der Kollekte durfte ich als deutsches Geburtstagkind gleich einmal meine Tanzkünste zur Schau stellen. Ich sollte als eine der ersten nach vorne tanzen und dort warten bis alle fertig waren. Es hat großen Spaß gemacht.
Nach dem Gottesdienst sind alle in eine große Halle gegangen. Nachdem wir Geburtstagskinder nacheinander reingekommen sind und uns vorgestellt haben wurden ein paar Witze erzählt, Lieder  gesungen und wir haben alle gemeinsam gegessen. Damit war der offizielle Part beendet und man konnte sich nun kleinen Gesprächen widmen. Nach und nach sind aber immer mehr Menschen gegangen, bis wir zu Letzt mit einer kleinen aber feinen Gruppe den Tag für beendet erklärten.
Ich fand es heute echt schön und es riesen Spaß gemacht meinen Geburtstag noch einmal in Afrika zu feiern, denn hier ist es einfach was ganz anderes!


Freitag, 9. August 2013

Hallo,
endlich sind wir in Kamerun angekommen!
Nach einem 12 stündigen Flug, einer kurzen Nacht (in Douala, wir hatten nur 3 Stunden Schlaf) und einer 9 stündigen Autofahrt, könne Raquel und ich Kumbo nun unser neues Zuhause nennen.
Schon die Autofahrt von Douala nach Kumbo war sehr interessant. Wir konnten schon viel von Kamerun sehen und hier und da wurde angehalten und es wurden  ein paar Papayas oder Annanässe eingekauft. Als wir dann in Kumbo ankamen, wurden die eingekauften Sachen verteilt und wir führen zum Bischofshaus, um den Bischof zutreffen, doch er war leider nicht da. 
Nach einem langen und anstrengenden Tag kamen wir um 19.00 Uhr bei uns im Haus an. Doch Auspacken war nicht mehr angesagt, wir sind einfach nur noch in unsere Betten gefallen.
Heute sind wir ein bisschen in Kumbo rumgefahren, haben das Youth village kennengelernt und   ein paar Einkäufe gemacht. (Sim-Karten, Toilettenpapier,..., alles musste besorgt werden!)
Nachdem wir dann in der Stadt gegessen haben, sind wir zu unserem Mentor gefahren um dort noch einmal zu essen. Raquel und ich waren eigentlich schon satt aber FUFU und YamaYama (ich weiß leider nicht wie es richtig geschrieben wird) wollten wir uns dann doch nicht entgehen lassen.
Erschreckend war es dann  zuhören, dass wir in 1,1/2 Stunden schon wieder abgeholt werden, um etwas zusammen zu essen.
Diese 1,1/2 Stunden wurden dann zum Glück vom Regen auf 2,1/2 Stunden verlängert und wir konnten das nächste Essen etwas später zu uns nehmen. Dazu sind wir zu Squares gefahren und haben dort in einer kleinen Bar Fish and Chips gegessen.
Die Tage hier sind  sehr anstrengend und es ist kälter als gedacht. Aber wir erleben hier so viel und lernen so viele Menschen kennen, dass sich das wieder ausgleicht.
Jetzt falle ich aber hundemüde in mein Bett.
Liebe Grüße aus Kumbo.
Eure Lara

Dienstag, 6. August 2013

Ab und davon...

Morgen geht es los, denn  Raquel und ich steigen endlich in den Flieger nach Kamerun..
 Die gepackten Koffer sind zur Abfahrt bereit und die Aufregung ist groß. Die letzten Tage habe ich mit all meinen Lieben verbracht und jetzt steht der Abschied bevor.
Ich werde Euch Alle vermissen, freue mich aber auch auf  mein großes Abenteuer Kamerun.
Ihr werdet immer regelmäßig von mir hören, das nächste Mal aus Kumbo.
Bis dahin, alles Liebe! 
Eure Lara